@Jan69: Die praktischen Hinweise hat dir Matthias bereits gegeben, ich will nochmal auf ein paar grundsätzliche Dinge eingehen:
Das „falsche Versprechen“ von RapidWeaver ist, dass man nur RapidWeaver, ein Theme, ein Plugin und vielleicht noch ein paar Stacks braucht, diese ein bisschen hin und her schiebt und fertig ist die Website. Und das ganze gibt es dann zu einem unschlagbar billigen Preis.
Websites sind aber keine Papierdokumente und keine Plakate im Internet, auf denen du nach Belieben Inhalte einfügen, formatieren und positionieren kannst. Das ganze ist schon deutlich komplizierter weil erstens die Website selbst sehr komplex aufgebaut ist und zweitens die Website bestimmten Übereinkünften gerecht werden muss, damit sie in einem Browser auf vernünftig dargestellt wird.
Programme wie iWeb oder die mittlerweile zahlreichen Online-Baukästen erwecken den Eindruck, dass das alles sehr, sehr einfach geht. Tatsache ist, dass du gerade bei den Online-Baukästen nur ein paar Inhalte haben musst, die setzt du in eine Vorlage ein und nach einer Stunde kann deine Seite online gehen.
Nicht ohne Grund sehen diese Seiten dann auch alle weitgehend gleich aus. Schwierig wird es, wenn du die Grenzen der Online-Baukästen sprengen willst - das geht mit diesen Lösungen nur mit viel Aufwand, wenn überhaupt.
RapidWeaver wird oft mit diesen Baukästen verglichen und RapidWeaver hat auch tatsächlich eine “Baukastengeschichte”. Mittlerweile ist RapidWeaver aber zu einer ernstzunehmenden Webentwicklungsumgebung geworden mit der man sehr anspruchsvolle Projekte umsetzen kann. Du brauchst nach wie vor in RapidWeaver kein HTML, CSS und Javascript-Wissen (ein bisschen hilft aber schon…), aber um zu verstehen, wie RapidWeaver funktioniert, braucht es Grundkenntnisse darüber wie eine Website aufgebaut wird und welchen Anforderungen sie gerecht werden muss. Deine andere Frage zur Positionierung von Inhalten innerhalb der Navigation ist so eine Frage, die du dir mit den entsprechenden Grundkenntnissen selbst beantworten kannst.
Für den Anfänger ist das alles erst einmal ein riesiger Berg, durch den er sich graben muss - wenn er denn eine Site sauber aufbauen will. Sicher, es ist auch nach wie vor möglich, eine Seite “irgendwie” zusammenzuklicken, diese Seiten sehen oft an der Oberfläche auch halbwegs gut aus - unter der Haube graust es einen aber. Wie gesagt, es braucht ein gewisses Grundverständnis, aber man kann sich das ja aneignen - und es macht sogar Spass. Ohne groß Eigenwerbung zu machen: Dabei können dir meine Ebook-Anleitungen helfen, auf die Matthias bereits hinwies.
Also: Alles nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick erscheint. Aber auch alles nicht so schwierig wie es dir nach den ersten Frustrationen vorkommen mag. Mach bitte nicht den Fehler, gleich das finale Projekt mit RapidWeaver erstellen zu wollen, sondern bastele mal eine Zeitlang mit ein oder zwei Testprojekten herum, probiere die diversen Plugins durch, übe mit dem Stacks-Plugin etc. (ich rede hier nicht von Tagen, sondern von Wochen, wenn nicht gar Monaten…). Dann erst stürzt du dich auf dein finales Projekt (BTW: Ist “Woodthings” diese Seite mit den tollen Möbeln…?)
Es gibt noch ein “falsches Versprechen” von RapidWeaver, auf das ich kurz eingehen möchte:
Viele denken, mit der Investition von rund € 100,00 in die Software ist es getan. Das ist komplett falsch, denn du musst in Themes, Plugins und v.a. in Stacks investieren, evtl. musst du dir einen dieser hochkomplexen Frameworks kaufen. Du kannst, wenn du etwas halbwegs vernünftiges auf die Beine stellen willst, von vornherein einmal mit Investitionen von mindestens € 250 - 350 rechnen, wenn du einen Framework nutzt, auch „gerne“ deutlich mehr. Nur mal zum Vergleich: Meine eigenen Investitionen in eine RapidWeaver-Umgebung haben mittlerweile den Wert eines Kleinwagens…
Conclusio:
Ich rate Leuten, die einfach mal ihre Firmenwebsite selbst erstellen wollen, mittlerweile davon ab, mit Programmen wie RapidWeaver zu arbeiten. Der Einarbeitungsaufwand ist speziell bei RapidWeaver mittlerweile doch deutlich hoch geworden (besonders wenn du mit den Frameworks arbeitest) und die Anforderungen an eine Webseite sind in den letzten Jahren dermassen hoch geworden, dass man ohne Grundkenntnisse schnell an Grenzen stösst. Auch die anderen Angebote von Adobe Muse bis Wordpress (WP ist nochmal eine ganz andere Hausnummer) sind hier keine Alternative, sie haben vergleichbare und teilweise sogar zusätzliche Probleme. Nicht nur bei RapidWeaver kommt noch das oben angerissene Kostenproblem hinzu.
Ich sehe RapidWeaver mittlerweile eher als praxisgerechte Lösung für Leute, die Websites für Kunden erstellen und nicht als Lösung für den Do-it-Yourself-Webdesigner. Besonders dann nicht, wenn der Do-it-Yourself-Webdesigner einen Shop für seine Firma erstellen will, weil dann noch das ganze rechtliche und steuerliche “Gemurkse” dazu kommt.
Ja, man kann mit RapidWeaver seine Seite selbst erstellen. Aber dann muss man bereit sein, sich einzuarbeiten und man muss auch wissen, dass das nicht mit der Investition in das Programm getan ist.
So, das ist jetzt ein bisschen lang geworden, aber ich hatte den Eindruck, dass du doch bereits bei einigen Grundanforderungen in die Irre zu laufen drohst und wollte deinen offensichtlich bereits frustrierten Enthusiasmus ein wenig eindämmen…